Indiana Jones – Kritik zur Filmreihe

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ war 1989 der vorerst letzte Film der Abenteuer-Tetralogie von Steven Spielberg und George Lucas. Nach dem zweiten Teil hat man sich ganze fünf Jahre Zeit gelassen, was u.a. vermutlich auch an den gemischteren Reaktionen zum Vorgänger lag. Der dritte Film knüpft daher wieder stärker an den ersten Teil der Reihe an, verzichtet auf die düsteren Elemente und nimmt sich mit der Unterstützung von Sean Connery als Indy’s Vater wieder ein gewohnteres, dem Erstling ähnelndes Abenteuer vor.

Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern hatte ich „Der letzte Kreuzzug“ zu großen Teilen vergessen. An die erste Hälfte konnte ich mich tatsächlich gar nicht mehr erinnern. Das soll kein Argument für die Qualität sein, sondern hat mich schlicht selbst überrascht. Erst mit dem Aufeinandertreffen von Jones Senior und Junior und deren ausgezeichneter Chemie sowie den tollen Comedy-Elementen fühlte ich mich wieder richtig in der Geschichte. Denn das ist wirklich das Herzstück des Films.

Die Flucht aus dem Schloss, die Flugzeugverfolgung und die Panzerjagd verfügen sowohl über die besten Actionmomente, als auch den regelmäßigen irren Witz und Einfallsreichtum. Bis dahin ist Teil 3 nämlich etwas träge, kommt schwerfällig in Fahrt. Die Rückblende auf den jungen Indy ist nett gemeint, aber fügt der übergreifenden Handlung letztlich nichts hinzu. Keine Frage, Spielberg inszeniert wieder hervorragend. Das Flair, der Charme und die Unterhaltung sitzen genauso stark wie bei seinen beiden Vorgängern. Und dennoch fügt dieser Teil der (bis dato) Trilogie nicht viel Neues hinzu.

Die Mission wirkt routiniert, die Handlungselemente zu bekannt und die mythologische Tiefe gleicht sich höchstens Teil 1 an, aber verpasst es neue, spannende Wege einzuschlagen. Im Endeffekt ist „Der letzte Kreuzzug“ eben nur ein weiteres Abenteuer mit all seinen Stärken, welches die Reihe jedoch keine interessanten Einfälle dazu gewinnen lässt.

Die Inszenierung ist derweil auf genauso hohem Niveau wie die von „Tempel des Todes“. Ein größerer Sprung wie noch zwischen Teil 1 und Teil 2 ist nicht mehr zu verzeichnen. Die Spezialeffekte wirken jedoch mittlerweile etwas sauberer und stechen mit völlig veralteten Shots nur noch selten hervor. Das Finale ist im Vergleich sogar recht minimalistisch geraten und verzichtet fast schon auf das ganz große Spektakel. Meinem Vorredner kann ich mich bezüglich des Soundtracks anschließen. John Williams wirkt etwas schläfrig und das berühmte Maintheme erklingt für meinen Geschmack viel zu selten. Aber das sind letztendlich nur Kleinigkeiten. „Der letzte Kreuzzug“ bleibt ein toller Indy-Film, fällt jedoch gegenüber den Vorgängern leicht ab.

8.0 von 10.0

Die Kritik im Original auf Moviepilot

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