The Creator – Kritik und Review

The Creator© 20th Century Studios

„The Creator“ ist wieder einer dieser Filme, die leider unserer Social-Media-getriebenen Aufmerksamkeitsökonomie zum Opfer fielen, in der bereits im Vorfeld einige Stimmen von einem der besten Blockbuster und Science-Fiction-Filmen des Jahres sprachen.

Des Weiteren schürte der Film angesichts einiger ernüchternder Zuschauerkommentare anscheinend die Erwartungen, dass bei einem Film mit der Prämisse „Mensch vs. K.I.“ selbstverständlich eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Menschsein alla „Blade Runner“, „Ex Machina“ oder „Ghost in the Shell“ zu erwarten sei.

Stattdessen entschied sich Regisseur Gareth Edwards dafür, einen doch eher klassischeren Action-Blockbuster aus der Thematik zu machen und typische Themen dieses Genres eher in den Bildern und weniger in bedeutungsschwangeren Dialogen auszudifferenzieren.

Und dennoch bedient „The Creator“ eine heutzutage eher ungewohnte Erzählweise, indem die K.I. angesichts der Prämisse des Films und somit entgegen der aufgebauten Erwartungen zum neutralen und bemitleidenswerten Freund des Menschen inszeniert wird. Die zu Unrecht verfolgten K.I.-Bürger in „New Asia“ sind zu einer kleinen Widerstandszelle verkommen, während „der Amerikaner“ im Stile des Vietnam-Krieges und einer Milliarden-schweren Raumstation im Rücken jagt auf diese macht.

Ist die K.I. lediglich auf menschliches Verhalten und Emotionen programmiert oder ist sie mittlerweile so weit fortgeschritten, dass ihnen Personenrechte zustehen? Diese Frage schwebt über der Handlung von „The Creator“, wird jedoch einzig durch die klaren Machtverhältnisse, dem imperialistischen Amerika auf der einen Seite und den armen K.I.-Widerständlern auf der anderen Seite, visualisiert und emotional aufgeladen. Ähnlich wie das Videospiel „Detroit: Become Human“ findet Gareth Edwards darüber hinaus jedoch keine zufriedenstellende Antwort.

Die Einflüsse des Films bewegen sich, wie bereits angedeutet, zwischen zahlreichen vorangegangenen Filmklassikern, aber auch Videospielen. „Detroit: Become Human“ trifft auf einen futuristischen Vietnam-Krieg, gepaart mit „Terminator 4“, „Apocalypse Now“ und einer großen Priese „Star Wars“. Bei Rogue-One-Regisseur Gareth Edwards wohl kein Wunder, erinnern Elemente wie die zerstörerische Raumstation der Amerikaner und Feindbild der Rebellen-K.I. dann doch sehr stark an den Todesstern.

Auch wenn „The Creator“ hinsichtlich des K.I.-Themas nicht allzu tiefe Gedankengänge vorzuweisen hat, gleicht er dies durch seine bildgewaltige Inszenierung aus. Gareth Edwards hat in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass er für ansehnliche und beeindruckende Kulissen ein Händchen hat.

Unterstützt mit einem pompösen Soundtrack kreiert Edwards zumindest in dieser Hinsicht einen der beeindruckendsten Filme des Jahres. Obendrein ist das World Building für die kurze Zeit ziemlich ordentlich, auch wenn ich angesichts der amerikanischen Dominanz in Asien immer wieder ein paar Fragezeichen bezüglich der Rolle Chinas hatte.

The Creator© 20th Century Studios

Somit ist „The Creator“ natürlich nicht das gepriesene Sci-Fi-Meisterwerk, aber definitiv ein sehenswerter Action-Blockbuster. Gegen falsche Erwartungshaltungen kann der Film allerdings nichts tun.  

7.0 von 10.0

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