Mission: Impossible – The Final Reckoning – Kritik

Mission Impossible 8© Paramount Pictures Germany

„Mission: Impossible – The Final Reckoning“ knüpft an den 2023 erschienenen „Dead Reckoning“ an. Und zwar nicht nur inhaltlich, sondern auch qualitativ. Wenige erinnern sich, dass der siebte Teil aus vorletztem Jahr eigentlich ein „Part One“ im Titel enthielt und davon ausgehend ursprünglich bereits 2024 mit einem finalen „Part Two“ fortgesetzt werden sollte. Das finanziell gedämpfte Ergebnis und der Autorenstreik in Hollywood machten dem allerdings einen Strich durch die Rechnung.

Nun wurde aus „Dead Reckoning Part Two“ der Film „The Final Reckoning“. Und man kommt nicht drumherum zu denken, dass dies auch damit zusammenhängt, weil sich Regisseur McQuarrie und Hauptdarsteller Cruise mit ihrem episch anmuten wollenden Ethan-Hunt-Zweiteiler-Finale ordentlich verzettelt haben. Aus einer ohnehin immer dünnen und weitestgehend zweckmäßigen Handlung hätte man niemals zwei Filme hintereinander stricken dürfen. Das gab die Reihe nie her. Insbesondere dieser achte und letzte Teil beweist, dass sich der Aufbau aus „Dead Reckoning“ nicht gelohnt hat.

Auch „The Final Reckoning“ kommt an die starken Vorgänger, die im grandiosen „Fallout“ aus 2018 gipfelten, nicht ansatzweise heran. Das apokalyptische K.I.-Szenario bleibt weiterhin langweilig und viel zu schablonenhaft. Die Vorarbeit, welche der siebte Teil vermeintlich geleistet hat, kommt diesem Film überhaupt nicht zugute. Das Ganze geht sogar so weit, dass bestimmte Handlungselemente einfach vergessen werden (z.B. die angedeutete Vergangenheit zwischen Ethan und Gabriel). Stattdessen benötigt der fast drei Stunden lange Film nochmal ein gutes Drittel, jede Menge an Exposition loszuwerden und stümperhaft über ein Sammelsurium aus Versatzstücken und vereinzelten Szenen eine neue Handlung in Gang zu bringen.

Erst wenn es zu den größeren Actionsequenzen kommt, kann auch „The Final Reckoning“ brillieren. Nur gibt es keinen Film der Reihe, bei dem so sehr auffällt, dass McQuarrie und Cruise nur zwei große Actionmomente im Kopf hatten (U-Boot und Flugzeug) und nachträglich alles drumherum gebaut haben. Die Reihe ist zwar seit Teil 4, spätestens Teil 5, bekannt für diese Vorgehensweise, aber derart auffällig war dies nie. Größtenteils kurzweilig und unterhaltsam bleibt zwar auch dieser Abschluss, aber es mangelt erneut an einer klaren tonalen Ausrichtung, einer individuellen Handschrift und einer eigenen Identität.

Besonders fallen die inszenatorischen und kreativen Ermüdungserscheinungen daran auf, dass „The Final Reckoning“ sich enorm ernst nimmt. Man ist unbedingt daran versucht, die Fallhöhe so hoch wie möglich zu hängen und vergisst dabei einige Merkmale der Reihe. So ist dieser Abschluss weitestgehend befreit von Humor und besitzt kaum mehr das komödiantische Timing, wodurch sich vergangenen Teile ausgezeichnet haben (immerhin das besaß „Dead Reckoning“ noch). Dagegen ist dieser Film jedoch auch nicht so wunderbar düster und dringlich inszeniert wie der herausragende „Fallout“. Stattdessen ist der achte Teil überaus bedeutungsschwanger und versucht verzweifelt einen möglichst großen Abschluss zu inszenieren.

Nur gelingt auch das kaum. „The Final Reckoning“ bemüht sich sichtbar, das Finale der Reihe sein zu wollen. So werden u.a. viele Brücken zu früheren Filmen geworfen. Allerdings kann es der Film kaum verheimlichen, dass nichts davon organisch aus der Handlung heraus entstanden ist, sondern dass all das kurzfristig dazugeschrieben wurde, um dem Film einen Abschlusscharakter zu verleihen.

Und auch das Ende wirkt überraschend uneindeutig. Hier macht der Film keine Anstalten, ein wirkliches Ende zu zementieren. Stattdessen trennen sich unsere Protagonisten um Ethan Hunt ähnlich wie sie es am Ende von jedem Teil getan haben. Würde in der Marketingkampagne nicht „Abschluss“ drüberstehen, könnte man auch denken, in zwei Jahren erscheint Teil Nr. 9.

Mission Impossible 8© Paramount Pictures Germany

Fazit: Auch „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ geht wieder als guter Actionfilm durch. Nur trifft im positiven wie im negativen Sinne alles auf diesen letzten Teil zu, was schon auf den Vorgänger zutraf. Und während man bei „Dead Reckoning“ noch wohlwollend behaupten konnte, dass es sich nur um einen „Part One“ gehandelt hat, steht diese Fortsetzung nun, angesichts der Tatsache, dass die viele Vorarbeit und der Abschlusscharakter nicht in einen besseren Film mündeten, etwas blöd da. Das Ganze ist ein wenig bedauerlich, endet die erfolgreiche Actionreihe doch auf einer schwachen Note. An die Höhen der älteren Filme kamen das eingeschworene Team McQuarrie/Cruise mit diesem Zweiteiler leider nie heran.

6.5 von 10.0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung