Godzilla x Kong: The New Empire — Kritik und Review

Godzilla x Kong© Warner Bros.

„Godzilla x Kong: The New Empire“ ist selbst dann eine Enttäuschung, wenn die gesamte dämliche Handlung ignoriert wird und alleine für die namensgebenden Protagonisten und ganz viel Monster-Kloppe ins Kino gegangen wurde. Und das muss man erstmal schaffen.

Mit dem Vorgänger „Godzilla vs. Kong“ und dem Regiewechsel zu Adam Wingard wurde bereits erkenntlich, dass die begonnene Monster-Serie aus dem Jahr 2014 nochmal einen tonalen Umschwung nehmen sollte, nämlich in die trashige Richtung. Und das hat 2021 auch ganz gut funktioniert, da sich offenbar der Kritik angenommen wurde, mehr auf unterhaltsame Action zu setzen und den unterkomplexen Menschen-Anteil zu reduzieren. So ging zwar die Ernsthaftigkeit und Erhabenheit flöten, aber die unterhaltsam trashige Action blieb.

Nur was jetzt „Godzilla x Kong“ veranstaltet, grenzt schon an Etikettenschwindel. Nachdem beide Monster ihre Auseinandersetzung im letzten Film hatten, wäre ja nun die logische Schlussfolgerung gewesen, dass beide zusammenarbeiten. Nicht anders ließen es Titel und Marketing vermuten. Stattdessen handelt es sich, wie schon in großen Teilen der Vorgänger, nahezu ausschließlich um einen Kong-Film, in dem Godzilla ab und zu mal zwischen geschnitten wird und ansonsten aus fadenscheinigen Gründen rausgeschrieben wird, bis er schließlich zum Schluss für ungefähr fünf Minuten an der Seite von Kong kämpft.

Hinzu kommt, dass es dem Film gelingt nicht mal mehr auf Seiten der Monster-Action zu überzeugen. Ja, wir begleiten über längere Phasen Kong, aber nur weil ihr ihn beim Mittagessen abfilmt, reduziert das in keiner Weise den ewigen Kritikpunkt, dass die Zuschauer mehr Monster-Action anstelle des dämlichen Menschen-Plots fordern. Denn auf dem Papier wurde diesem Missverhältnis kaum bis gar nicht entgegengewirkt. Es wird zwar behauptet und fleißig ins Netz getragen, aber die Realität sieht anders aus.

Es wird ein dummes Handlungsfass nach dem anderen aufgemacht. Jetzt, wo gerade erst die Hohlerde neu hinzugekommen ist und erforscht wird, kamen die Autoren ernsthaft auf die Idee unter der Hohlerde noch eine weitere Hohlerde einzuführen. Genial. Im nächsten Film dann bitte unter die Hohlerde der Hohlerde in eine neue Hohlerde, weil die aktuelle Hohlerde schon wieder uninteressant geworden ist.

Das Ganze fühlt sich dann auch noch an, als würden die Protagonisten in einer Disney-Attraktion umherlaufen. Aus der Hohlerde versucht man irgendein Pandora für Arme zu machen, mit ein paar langweiligen Flugsauriern und anderen Tierchen, eine Welt, welche ansonsten jedoch völlig leer ist und nur wie ein größeres Skull Island in langweilig daher kommt.

Ansonsten heißt es bei der Monster-Action: Die Clips auf YouTube ansehen reicht. Denn Godzilla macht in seinen Einsätzen kurzen Prozess mit jedem, der sich ihm in den Weg stellt. Kong hat ein paar ganz nette und auch unterhaltsame Szene, es ist schließlich mal wieder sein Film. Und das viel zu kurze und unbefriedigende Finale stinkt schließlich gegen den Kampf zwischen Godzilla und Kong bzw. Mechagodzilla, aber auch beispielsweise Godzille gegen Ghidorah, völlig ab. Nach drei Minuten ist die Welt wieder gerettet. Antagonist Scar King hat sich einen willenlosen Schoßhund zur Seite geholt, was leider auch eine Fehlentscheidung war und einen Godzilla gnadenlos unterfordert.

Abschließend hinzu kommt, dass es Adam Wingard gelingt, die Erhabenheit und Größenverhältnisse der Monster noch weiter in den Sand zu setzen. In der Hohlerde wirkt jedes Monster nur noch wie ein normal großes Tier, da dort einfach alles groß ist. Und selbst außerhalb stimmen immer häufiger die Proportionen nicht und sowohl Kong als auch Godzilla wirken oftmals seltsam klein. Und zwar nicht nur aufgrund der Blickwinkel, sondern ganz real. Beispiel: Godzilla passt ganz entspannt ins Innere des Kolosseum und die Pyramiden von Gizeh überragen Kong ums Doppelte. 100–120 Meter hoch wären die beiden nach dieser Logik nicht mehr.

Godzilla x Kong© Warner Bros.

Fazit: Wenn man schon den Pfad des Trashs einschlägt, sollte wenigstens die groß angekündigte Action überzeugen. Da der Film selbst das nicht einlöst, ist „Godzilla x Kong“ mit Abstand der schwächste Film der Monsterverse-Reihe.

4.0 von 10.0

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